Eigentlich wollte ich nach einem Jahr Corona Pause mal eine 2 wöchige Tour durch die Kykladen in Griechenland segeln, da es aber an der Mannschaft mangelte habe ich mich für zwei Törns für Sailwithus entschieden und dabei die Rolle des Skippers zu übernehmen. Immer eine Herausforderung, da man nicht weiß wer mit dabei ist und auch die gesamte Verantwortung über Yacht und Crew hat.
Auf Grund meines Urlaubs hatte ich mich dann für zwei Törns in Kroatien und Griechenland entschieden. Eine Woche Kroatien, um wieder ein bisschen rein zu kommen und zum späteren Zeitpunkt zwei Wochen Griechenland. Schlussendlich ging es dann am Freitag 08.07.2022 los nach Split. 5:05 ist jetzt nicht unbedingt meine bevorzugte Abflugzeit, aber ich wollte Stress am Samstag vermeiden, bin lieber einen Tag vorher angereist und hab aus einem Cafe im Homeoffice gearbeitet.
Obwohl der Starthafen die Marina Kastela war habe ich mich entschieden mit dem Bus nach Trogir zu fahren und in die Bar vor dem Domus Maritima einzuchecken. Der Grund ist, da ich dort vor ein paar Jahren schon mal übernachtet und mich wohlgefühlt hatte. Mit Stromversorgung sah es dort eher schlecht aus, aber zumindest das WLAN hat für meine Calls vollkommen ausgereicht. Mit dem Bus 37 kommt man zwar schnell und günstig nach Trigor, allerdings muss man dann noch die beiden Brücken überqueren, um zum Domus Maritima bei der Marina zu kommen. Neben schönem Ambiente, gutem Essen gab es Abends dazu auch noch Live Musik. Hatte sich definitiv gelohnt einen Tag früher zu fliegen 😁
Nächsten Tag nach dem Frühstück und auschecken ging es dann wieder mit dem Bus vom Busbahnhof Trogir zur Marina Kastela. Der Bus ist ebenfalls der gleiche, der zwischen Trigor und Split pendelt und gefühlt an jeder Hundehütte hält. Die Fahrt zieht sich somit und auch der Bus füllt sich von Haltestelle zu Haltestelle recht gut, aber die Haltestelle ist dann keine 5min von der Marina entfernt – selbst aufpassen wo die Haltestelle ist, da es keine Durchsage oder Anzeige gibt 😁
Angekommen in der Marina habe ich mich dann erstmal mit der Skipperin Anni zusammengesetzt, die schon ein paar Wochen für Sailwithus in der Region unterwegs war, und ein paar Infos gesammelt. Meine Crew hatte sich dann auch relativ schnell gefunden und bald waren wir auch komplett. Neben einer Vorstellungsrunde und groben Briefing hatten wir dann aber gefühlt noch ausreichend Zeit, bis wir auf die Yacht kommen. Ein Teil hat sich um die Wartezeit zu überbrücken dann doch nochmal zum Strand um die Ecke gesellt. Leider ging Alles dann doch schneller als gedacht, ich wurde zum CheckIn auf die Yacht gerufen und hab nebenbei gleich die Crew doch schon zum Einkaufen geschickt. Da ich die Yacht nicht kannte, so wie Anni z.b. hat sich der CheckIn natürlich etwas hingezogen. Bis wir dann auch die Lebensmittel verstaut hatten, hat es sich nicht mehr gelohnt abzulegen, um außerhalb der Marina zu nächtigen, und sind mit den anderen Crews Essen gegangen.
Tag 1
Am Sonntag ging es dann endlich los. Mit den Anderen hatte ich mich für die Bucht Bobovišća abgestimmt und Anni reservierte auch Liegeplätze für uns. Wir hatten angenehmen Wind mit 10-15kn und die Salona die wir bekommen hatten hat richtig schön Speed gegeben. Gegen Abend waren wir dann auch in der Bucht und hatten dann als Letzte auch den Spaß einzuparken. Die Kroaten sind da scheinbar recht schmerzbefreit aber ich wurde gerufen zwischen zwei Yachten festzumachen, zwischen den gar kein Platz war. Scheinbar waren die Luv seitigen Yachten nicht ausreichend fest gemacht, da die Marineros mit zwei Dinghys die Yachten einfach auseinander geschoben haben. Eng blieb es trotzdem. 😁
Tag 2
Nächsten Tag ging es dann weiter auf die Südseite von Brač, um einen U-Boot Bunker zu besuchen und dort möglichst zu ankern. Leider war die Bucht schon so überfüllt, dass wir eine Bucht weiter gefahren sind und gefühlt nach 30min dann auch endlich mal fest waren. Nicht nur wir, sondern auch Anni hatten unsere Probleme, dass der Anker bei drehenden Winden in der Bucht hält. Für einen kürzen Badestopp haben wir es dann aber doch noch irgendwie hinbekommen. Danach ging es zurück und auf die Nordseite von Šolta. Reservieren mussten wir hier ebenfalls wieder, aber diesmal das nette Restaurant Pasarela mit Liegeplatz direkt vor dem Lokal. Nervös sind wir nur geworden, da wir zeitlich unter Segel schon 1h Stunde zu spät gekommen wären und dann den Diesel mit dazugeschaltet haben, um ein wenig aufzuholen.
Tag 3
Am Dienstag sind wir dann nach Palmižana, mit dem Ziel einer der südlichen Buchten anzusteuern, aufgebrochen. Wichtig war uns dabei möglichst rechtzeitig dort zu sein und dort zu baden, statt in der überfüllten Bucht dann zu ankern. Wir haben dann mittig noch einen Platz gefunden, allerdings hatte uns eine größere Motoryacht, die zwei Anker gesetzt hatte, skeptisch beobachtet. Unseren Apnoetaucher haben wir dann direkt mal zum tauchen geschickt, wo die Ankerketten der Yacht liegen. Eine lag unter unserer Yacht und die andere hat knapp unsere Ankerkette gekreuzt. Grundsätzlich nicht schön, aber der Wind wollte in der Früh drehen, so dass wir von beiden Ketten weg kommen. Dies war zu unserem Glück dann auch so. 😁
Mittlerweile hatte ich mich bei den Temperaturen auch daran gewöhnt draußen unter dem Bimini zu schlafen.
Tag 4
Am nächsten Tag ging es dann weiter zur Insel Vis. In der Bucht östlich der Stadt Vis konnten wir dann auch an einer Boje festmachen. Zu meinem Erstaunen wurde dort nur kassiert, aber kein Müll mitgenommen. Die Crew musst dann leider beim Landgang diesen mitnehmen und entsorgen.
Tag 5
Am Donnerstag haben wir uns dann langsam auf den Rückweg gemacht und sind vorbei an Palmižana auf die Nordseite von Hvar aufgebrochen. In der Bucht von Stari Grad gibt es die Tiha Lounge Bar. Erinnert ein wenig an Fluch der Karibik aber auf alle Fälle einen Besuch wert. Ein netter älterer Herr war auch so freundlich, um mich mit der Yacht zur Boje hin einzuweisen. An der Boje festgemacht sind wir direkt erstmal baden gegangen und haben das Arial erkundet. Ohne direkte Wasser- und Stromversorgung, so wie anscheinlich alles selbst aufgebaut, super interessant.
Tag 6
Dies war dann aber auch schon der letzte Abend auf den Inseln vor Split. Am Freitag ging es dann leider schon zurück Richtung Marina Kastela. Um keinen Stress beim Tanken zu haben sind wir dort direkt hin und sind dann nochmal ein bisschen vor der Küste von Kastela hin und her gefahren. Uns ging es aber nicht um Sprit zu verballern, sondern nochmal Spaß zu haben. Die Crew Mitglieder einzeln hinter der Yacht hinterher ziehen oder am Besten noch den Halyard Swing. Da wir eine Spi-Fall zur Verfügung hatten konnten wir entspannt einen Fender dort befestigen und mit Hilfe der Zentrifugalkraft ein Crew Mitglied nach dem Anderen rausschleudern.
In der Marina ging es dann leider schon langsam ans Zusammenpacken, Essen und nochmal den letzten Abend gemeinsam zu verbringen. Wir sind dann auch nochmal an den Strand gegangen, um da zu chillen. Nach dem CheckOut hatte ich Glück, da zwei Crew Mitglieder mit dem Auto da waren und mich mit zum Flughafen mitnehmen konnten. Auch wenn wir nicht viele Seemeilen gemacht haben, waren wir in der Region bei sehr coolen Spots.
Fazit
Die Salona selbst war eine schöne Yacht. Wer mehr auf den Segelsport setzt und dem Komfort nicht so wichtig ist, für den ist die Salona genau die Richtige. Die Salona selbst hat keine richtige Badeplattform und es gibt nur einen 40l Schmutzwassertank bei einer von den beiden Nasszellen. Schön wäre nur noch eine Genua gewesen, was uns bei der Yacht ein wenig verwundert hatte.
Auch mit der Crew hatte ich super Glück. Ein Team das top zusammengearbeitet hat.